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Maximilian R. Schlechtinger

028 | Hochbegabung, Lern-Techniken und andere mentale Fähigkeiten

028 | Hochbegabung, Lern-Techniken und andere mentale Fähigkeiten

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Zusammenfassung

In dieser Episode sprechen Selène und ich über Hochbegabung, Lerntechniken und die Unterschiede von unseren Gehirnen. Auslöser für unser Gespräch war ein Buch, welches Selène im Sommer gelesen hat. Darin wird die überraschende Überschneidung der Diagnosen von Hochbegabung und psychischen Störungen dargelegt. Sofern eine Hochbegabung nicht früh erkannt wird, kann dies unter Umständen sogar zu ernsthaften Komplikationen führen. Logischerweise funktioniert jedes Gehirn ein klein wenig anders; so auch das von mir und das von Selène. Wir sprechen über unsere Herangehensweisen an Lernverhalten und die ganz basalen Unterschiede in Gehirnen.

Shownotes

Bücher:
„Doppelte Doppeldiagnosen und Fehldiagnosen bei Kindern mit Hochbegabung“ | James T. Webb (et al.) [Amazon]
„Das Drama des begabten Kindes“ | Alice Miller [Amazon], „The Trauma of the Gifted Child“ (englischer Titel) [Amazon]


Transkript

Maximilian (00:00:03) – Was ich dich fragen wollte, ist, dass du im Sommer Sachen recherchiert hast, die mit Hochbegabung zu tun hatten. Und wie Menschen Sachen anders lernen, wenn ihre Gehirne anders funktionieren. Oder wenn ihr. Naja, wenn ihr Intellekt quasi irgendwie anders funktioniert Und was dabei schiefgehen kann, wenn man das an sich selber oder an anderen eben nicht bemerkt.

Selène (00:00:34) – Ja, ich habe ein spannendes Buch dazu angefangen zu lesen und ich bin leider noch nicht ganz durch, weil jedes Mal der Stoff, den ich für die Uni lesen muss, in den Stoff rein gerät, den ich gerade eigentlich lesen will. Und deswegen habe ich nicht so viel Zeit für in Anführungszeichen eigene Recherche, Projekte, wie ich sie gerne hätte. Und ich habe aber ungefähr ich glaube, die Hälfte von dem Buch bin ich bin ich gut durchgekommen und das Buch heißt doppelte Doppeldiagnosen und Fehldiagnosen bei Kindern mit Hochbegabung und ist ganz spannend, weil es quasi erklärt, dass Kinder, die oder gerade klar Erwachsene dann auch. Aber gerade Kinder, die eine Hochbegabung haben, werden oft in falsche Schubladen gesteckt, weil Hochbegabung verschiedene Anzeichen hat, die man auch anders interpretieren kann.

Maximilian (00:01:28) – Es gibt dieses klassische Beispiel von Ja, dann ist mein Kind voll hyperaktiv und in der Schule kriegt das gar nichts mit. Und das einzige, was ich vom Psychologen zu hören bekomme, ist, dass es eigentlich hochbegabt ist. Aber es schreibt doch so schlechte Noten. Und was soll der ganze Scheiß? Ja, so, so, diese Doppeldeutigkeiten. Ich war zum Glück keines dieser Kinder. Ich war zwar auch ein anstrengendes Schulkind und eines was? Also ich hätte mich nicht als Schüler haben wollen, aber ich war einst keins von diesen klassischen ADHS Kinder. Zumal ich auch sonst kein ADHS Kind bin. Aber was kann denn schiefgehen, wenn wenn man das nicht erkennt, dass irgendwie Menschen intelligenzmäßig woanders verortet sind?

Selène (00:02:04) – Ähm, ich habe von vielen Therapeuten, also ich weiß nicht, welche Leute deinen Podcast hören und welche von denen mich schon kennen. Hi, ich bin übrigens ich bin die Freundin von Max und habe auch einen eigenen Podcast etwas. Ja ich habe eine Borderline Diagnose und eine ADHS Diagnose und habe eine nette Krankengeschichte von allem was im ICD zehn so drinsteht.

Selène (00:02:32) – Ja, ungefähr allem außer Demenz. Die habe ich noch nicht gehört.

Maximilian (00:02:39) – Ja. Weißt du davon?

Selène (00:02:42) – Äh, ja. Das Ding ist, dass Psychologie immer so ein bisschen Interpretationssache ist, weil verschiedene Therapeuten verschiedene Ansichten haben und verschiedene Symptome unterschiedlich interpretieren. Das ist halt nicht so easy peasy wie bei einem Attest, das mal einen Abstrich macht. Und dann weiß man ja, ist Coronavirus oder was doch nicht ist bestimmt was anderes. Ähm, ja. Es wäre schön, wenn die Psychologie so funktionieren würde. Manchmal. Das tut sie nur leider nicht. Das heißt, die Sachen, die sich aus einer nicht erkannten und nicht geförderten Hochbegabung entwickeln können. Variieren total breit und es kann sein, dass die Menschen einfach irgendwann resignieren, Depressionen entwickeln, vielleicht auch einfach ihr Potenzial nie ausschöpfen und dann aufgrund dessen irgendwie Schwierigkeiten kriegen. Vielleicht, weil sie frustriert sind, Weil sie das Gefühl haben, sie würden gerne mehr. Aber sie haben sich immer irgendwo selbst erkannt.

Maximilian (00:03:37) – Hat das ein moralisches Verbrechen genannt und hat gesagt, dass ein Mensch seinen Intellekt nicht ausbildet.

Maximilian (00:03:41) – Das ist ein moralisches Verbrechen gegen sich selbst.

Selène (00:03:44) – Genau das, was bei mir oder weshalb ich das überhaupt anspreche, dass ich eben auch verschiedene Diagnosen habe, ist, dass ich mich auch schon mal mit meinem Therapeuten darüber unterhalten habe, wo meine Probleme eigentlich herkommen. Und eine Hypothese, wo die herkommen, von ihm war, dass es gut möglich ist, das einfach meine. Ich habe ein bisschen etwas leicht hochbegabten IQ. Und das ist halt sein kann das dadurch, dass das nicht gefördert wurde und nicht erkannt wurde, meine Schulzeit einfach eben sehr anders verlaufen ist, als sie hätte laufen können, wenn das vielleicht erkannt und gefördert worden wäre. Und dementsprechend hat sich daraus dann eine Störung entwickelt und haben sich Probleme entwickelt, weil viele Kinder mit Hochbegabung. Das ist so ein komplexes Thema und ich habe das Gefühl, ich muss so weit ausholen. Es gibt so ein tolles Buch, hochsensibel, irgendwas. Ich hab den Titel vergessen.

Maximilian (00:04:42) – Kann ich aber raussuchen.

Selène (00:04:43) – Genau. Wir können ja unten drunter verlinken. Genau. Das Ding ist Hochsensibilität.

Selène (00:04:48) – Und Hochbegabung tritt manchmal zusammen auf. Nicht immer, nicht immer, aber halt hin und wieder. Und dann kann es eben passieren, dass Kinder halt emotional mehr Bedürfnisse haben oder andere Bedürfnisse haben, Aber halt auch intellektuell. Und das ist halt das, was mein Therapeut mir so ein bisschen zugeschrieben hat. Die Diagnose, die ich bekommen habe, ist Borderline. Also wenn man es jetzt hübscher sagen will, dann hatte ich eine nicht geförderte Hochbegabung, habe deswegen eine Impulskontrollstörung und habe mir immer neue Reize gesucht, weil mir einfach zu langweilig geworden ist. Und meine Emotionen sind halt ein bisschen Wirrwarr, weil ich halt einfach hochsensibel bin. Das ist die eine Interpretationssache. Man kann das aber halt verschieden interpretieren. Und das ist der Punkt, auf den ich eigentlich hinauswollte. Es kann halt eine Menge nervige Störungen geben, wenn man so eine Hochbegabung nicht erkennt, nicht fördert. Und die kann sich halt total unterschiedlich zeigen. Das Problem ist, dass man das im Nachhinein immer nicht so einfach sagen kann. Was war zuerst da? Also war das Kind clever und die Störungen kamen, weil es clever ist? Oder anders Oder waren die Störungen auch gekommen, wenn man das richtig gefördert hätte? Also man kann da nicht so gut mit dem Finger drauf zeigen.

Selène (00:05:57) – Das Ding ist, dass eben Kinder mit Hochbegabung oft ein bisschen unterschiedliche Bedürfnisse haben. Und was ich super, super spannend fand in dem Buch Doppeldiagnosen und viele Diagnosen bei Kindern mit Hochbegabung ist das die Wahrheit zwischen dem, den den Verhaltensweisen sehr auseinandergehen können. Also ein Kind kann emotional das Verhalten von einem 6-jährigen haben.

Maximilian (00:06:23) – Aber intellektuell dann nicht acht.

Selène (00:06:25) – Jahre alt ist und rechnen wie ein 12-jähriger. Und das passt alles zu Hochbegabung. Aber es passt nicht alles zum gleichen Alter und das kann halt massivst anspruchsvoll sein für die Eltern.

Maximilian (00:06:35) – Dann eher so eine Diskrepanz dazwischen, dass man nicht einfach sagen kann so, das Kind ist aber super reif für sein Alter, sondern ja, das ist reif vielleicht diesem Aspekt, aber in anderen kannst du vergessen und das eher so so auseinandergeht ja.

Selène (00:06:50) – Ist also kennst du die Definition von Hochbegabung? Weißt du eigentlich, was das genau bedeutet?

Maximilian (00:06:56) – Selbst wenn ich sie können würde, würde es Sinn ergeben, sie noch mal zu wiederholen.

Selène (00:07:00) – Ich habe mal in der Uni eine Definition von Hochbegabung gelernt und es ist eben das Vorhandensein von überdurchschnittlichen Fähigkeiten in mehreren Bereichen.

Selène (00:07:12) – Um das, was dabei halt wichtig ist, ist in mehreren, nicht in allen.

Maximilian (00:07:17) – Also wenn das da reingeschrieben als in einem oder mehreren oder in mehreren. Wenn ich zum Beispiel sehr gut in Mathe bin einer.

Selène (00:07:24) – Reicht eigentlich nicht. Ich kann es gleich nochmal nachlesen. Ich weiß tatsächlich sogar, wo ich suchen müsste. Es ist super.

Maximilian (00:07:31) – Mathematisch zu sagen in eine oder mehrere.

Selène (00:07:34) – Ich kann mal kurz schauen. Also in der Hochbegabung Forschung, wenn man das einfach stumpf bei Google eingibt, dann kriegt man das rausgeschmissen. Dass Kinder mit einem IQ von über 130 als hochbegabt zählen. Aber wenn man tatsächlich in die psychologische Definition reinguckt, dann steht hier Allgemein lässt sich Hochbegabung als individuelles Fähigkeitspotential für außergewöhnliche Leistungen in einem bestimmten Bereich, zum Beispiel in Mathematik, Fremdsprachen, Musik, Kunst, Sport oder seltener in mehreren Bereichen sogenannte Multi Talente oder Universalbegabung definieren. Also so wie ich es eigentlich aus dem aus der Uni Vorlesung im Kopf habe. Sonst müsste es mehr als eine sein. Aber man kann halt auch in einem Thema ein Überflieger sein, aber so eine in Anführungszeichen.

Selène (00:08:22) – Hochbegabung ist im allgemeinen psychologischen Verständnis eigentlich ein bisschen breiter gegriffen. Also wenn jetzt jemand nur gut in Mathe ist, dann ist er nicht gleich hochbegabt. Er hat eine Hochbegabung für Mathematik.

Maximilian (00:08:35) – Und es ist eigentlich eher so der Klassiker, dass Menschen in einem Bereich irgendwie gut sind und den anderen so durchschnittliche Fähigkeiten entwickeln und es wesentlich seltener auftritt, dass sie irgendwie gerade in Sachen die auseinanderliegen.

Selène (00:08:47) – Also wie bei dir in Sprache.

Maximilian (00:08:49) – Und der Klassiker ist ja Sprache und Mathe. Also bis ich verstanden habe, dass das ein Talent für Sprache und Talent für Mathe nicht so häufig zusammen auftritt, hat Ewigkeiten gedauert. Für mich war das ja normal und für andere Leute was anderes. Also für mich ist Musik völlig kryptisch. Aber es gibt Leute, die das sehr gut drin sind. Offensichtlich.

Selène (00:09:07) – Wenn wir an das Klischee hochbegabten Bild denken, dann denken wir an jemanden, der in vielen Bereichen intelligent ist. Und es gibt eben auch Hochbegabung für spezielle Bereiche. Dann ist es aber eine Hochbegabung für Mathematik, eine Hochbegabung, für Sprache. Dann sind die Leute speziell in einem Bereich gut.

Selène (00:09:25) – Das, was wir aber so uns als Klischeebild vorstellen, das sind eher Leute, die in mehreren Bereichen gut sind. Das, was mein Therapeut letztens gesagt hat und das fand ich ganz spannend, ist, dass es Menschen gibt, die in vielen Bereichen ein bisschen gut sind, also in vielen Bereichen auch so ein bisschen sich auskennen und sich ein gutes Allgemeinwissen angelesen haben und vor allem mal die Oberfläche kennengelernt haben. Und es gibt ein paar Leute, die sind in einem Bereich unglaublich gut, weil die sich irgendwann darauf spezialisiert haben. Aber die kennen sich dafür mit den anderen Bereichen nicht aus. Und auf diesem Spektrum von Leuten, die nur in einer Sache gut sind. Bis Leute, die in vielen Sachen gut sind, kann man quasi alles durcheinander verteilen.

Maximilian (00:10:07) – Also der zwei in einer Skala.

Selène (00:10:09) – Ja, genau. Und deswegen das, was wir eigentlich so als Genies kennen, die Leute, die wir wirklich für für, für unglaublich beeindruckend intelligent halten, die sind meistens in einem Thema richtig, richtig gut. Aber in den anderen Themen auch nicht komplett scheiße.

Selène (00:10:26) – Also die haben so ein sehr breites universelles Wissen über verschiedene Themen, aber halt ein Spezialthema, wo die dann so richtig reinhauen können.

Maximilian (00:10:33) – Ich meine, Einstein konnte Geige spielen, der hat das gemacht, um sich um besser nachdenken zu können. Das ist auch so eine, so eine Fähigkeit, die eigentlich nicht nicht direkt was mit Physik zu tun hat. Ja, und dass dieses Bild von jemandem, der in allen Sachen gut ist, haben wir, glaube ich, über Bord geworfen. Spätestens nach Leonardo da Vinci. Also dieses klassische Bild einer sogenannten Renaissance Man da Vinci hat das aufgegriffen, Da Vinci hat darüber geschrieben in seinen Notizbüchern, und er hat das das antike Idealbild des Pornos, also des Guten Menschen, des Guten, also wir heißt eigentlich Mann des guten Mannes aufgegriffen und heißt eigentlich das das allumfassenden, gebildeten, ausgebildeten, fähigen Menschen. Und das sollte jemand sein, der sowohl in Sprache als auch Rhetorik als auch Kunst als auch Mathematik und Logik und all diesen ganzen Kram gut ausgebildet ist. Und für da Vinci war das wichtig, so jemand zu sein und darin besser zu sein als der Rest.

Maximilian (00:11:26) – Da Vinci hat ja ein ordentliches Ego. Und mit Leonardo da Vinci bringen wir häufig dieses Geniebild zusammen, weil er ja Maler war und gleichzeitig Städteplaner und gleichzeitig Physiker und gleichzeitig ja im entferntesten Sinne Mediziner, weil er Menschen aufgeschnitten hat und deren Körper untersucht hat. Also schon. Und weil er all diese Sachen gemacht hat. Aber das war eben die Renaissance und die Idee eines Renaissance. Man haben wir halt quasi verlassen, nachdem das Wissen, was man im Kopf haben musste, um als gelehrt zu gelten, viel zu groß geworden ist. Ja und? Und es einem nichts anderes übrig blieb, als sich in einer Sache oder in maximal zwei Sachen zu spezialisieren und den Rest irgendwie so ein bisschen schleifen zu lassen. Ich habe eine. Ich habe eine schöne Beispielgeschichte, was auch mit mit Kindern in der Schule passieren kann, wenn sie irgendwie gut in der Sache werden, das aber irgendwie wenig anerkannt wird. Also wenn eben angedeutet, dass irgendwie Mathematik relativ leicht fällt und ich sage relativ, weil ich weiß nicht, was da alles noch kommt und.

Maximilian (00:12:33) – Ich hatte so eine Situation in der Grundschule, wo wir einfaches Multiplizieren, Dividieren, Kopfrechnen quasi geübt haben. Und ich musste so eine Arbeitsaufgabe machen und das war irgendwie leicht. Und dann habe ich nachmittags bei den Hausaufgaben meine Mama gefragt So, darf ich eigentlich den Rest machen? Ja klar, wenn du das kannst, dann mach doch einfach den Rest und dann hast du die Aufgaben für die nächsten paar Wochen schon. Und dann bin ich damit ganz stolz. Am nächsten Morgen in die Schule gegangen, zu meinem Lehrer und habe gesagt Guck mal, ich habe die nächsten 15 Seiten oder wie viele es auch immer waren, auch schon gemacht. Und das Ergebnis war nicht, dass er gesagt hat Ja, krass bist du, clever, voll cool gemacht, sondern ich habe Ärger bekommen. Er hat meine Mama angerufen und hat gesagt, ich würde zu viel und zu schnell arbeiten und meine Mutter ist dann auf meiner Seite gewesen und hat sich für mich dann stark gemacht und hat das Ganze gerechtfertigt und gesagt. Anstatt dass sie dem Kleinen jetzt Aufgaben geben, wo er irgendwie Lust drauf hat, bremsen sie das aus.

Maximilian (00:13:22) – Und das ist so eine, so eine Erfahrung, die sich halt von der zweiten Klasse an bis durch meine ganze Schulzeit zieht. Und ich hatte sehr wenige Situationen, wo ich Lehrer hatte, die gesagt haben Oh, das ist ja cool, der hat ja hier ein tiefergehendes Interesse in genau diesem einen kleinen Bereich. Mach doch mal ein Referat darüber oder eine Hausarbeit oder so, das ist mir insgesamt vielleicht zwei oder dreimal passiert in der Schulzeit und alles andere war eher so ein Gefühl von Ausbremsen. Und das frustriert natürlich. Irgendwann hat man da keinen Bock mehr drauf, anderen Leuten und gerade seinen Lehrern zu erzählen, wenn man irgendwas interessant findet, wenn die Standardreaktion ist, dass man das irgendwie nicht machen darf oder nicht zeigen soll oder Sei kein Klugscheißer, laber nicht so viel, will doch keiner wissen. Und sowas irgendwie. Oder halt das aus der zweiten Klasse. Du hast viel zu viel gemacht. Was soll das? Ja, ja und natürlich werden Kinder dabei frustriert. Ich meine die Kinder, die ich in der in der Nachhilfeunterricht die sind nicht nicht alle durchgängig in der Nachhilfe, weil sie irgendwie kognitive Schwierigkeiten haben.

Maximilian (00:14:17) – Eigentlich im Gegenteil. Viele von denen sind in der in der Nachhilfe, weil sie irgendwann frustriert geworden sind, mit dem Schulsystem den Anschluss verloren haben und dann irgendwie aufarbeiten mussten, dass sie irgendwas an Stoff verpasst haben, was dann relativ zügig geht, weil ein guter Anteil von denen echt nicht blöd ist und das irgendwie Spaß macht. Und teilweise erlaubt die Arbeit in den Nachhilfegruppen in vielen Sachen viel weiter in das hineinzugehen, was man in der Schule machen könnte, einfach weil man kleinere Gruppen hat und individuell auf die Leute eingehen kann. Das war im Winter eine ziemlich interessante Erfahrung, weil ich mich in vielen von diesen Kindern irgendwie selber wiedergefunden habe und gedacht habe, wenn ich irgendwie jemanden an der Hand gehabt hätte, während ich irgendwie 12131415 gewesen wäre, da war es mir egal, ob das nerdig ist oder nicht. Erzähl mir mehr davon, dann hätten sich vielleicht andere Sachen entwickelt und ich hätte meine Schulzeit nicht als als frustrierend empfunden.

Selène (00:15:14) – In dem. Ich erinnere mich, ich habe gerade mal kurz ein bisschen durchgeblättert und geguckt, ob ich das auch auf Anhieb finde.

Selène (00:15:19) – Aber die haben in den einzelnen Kapiteln in dem Buch doppelt Diagnosen und Diagnosen, bei Kindern mit Hochbegabung die Kapitel nach Krankheiten eingeteilt, also zum Beispiel Kapitel drei ist ADHS und dann stehen eben die Abgrenzungen von Hochbegabung und ADHS da drin. Aber es gibt keine allgemeine Übersicht, welche Sachen oft bei Menschen mit ADHS als also welche Sachen da fehlinterpretiert werden. So. Ähm. Also ich habe keine keine allgemeine Übersicht, sondern jedes Mal nur eine Übersicht über die jeweilige Krankheit und was bei dieser Krankheit eben fehlinterpretiert werden könnte.

Maximilian (00:15:57) – Also quasi von der anderen Seite herangegangen. Okay.

Selène (00:16:00) – Genau. Aber ich kann mich noch an einige Sachen erinnern, zum Beispiel Hochbegabte Kinder sind häufig kreativ. Kinder mit Hochbegabung sind häufig wissbegierig und oft ein bisschen schneller im Denken als andere. Das Problem ist, dass die auch unglaublich schnell gelangweilt sind. Und dementsprechend sind die so ein bisschen fordernd. Ein großes Problem ist das, was ich gerade eben schon mal angesprochen habe, dass eben die diese die Entwicklung nicht linear abläuft in allen Bereichen. Das heißt, es kann sein, dass man in einem Bereich schon irgendwie sich benimmt, die zwölf aber in anderen Bereichen noch benimmt wie sechs, obwohl man eigentlich acht ist.

Maximilian (00:16:39) – Ich stelle mir das ein bisschen vor, als würde man das wie ein Spinnennetz aufzeichnen. Wo wo die Spinne in einem Bereich das Netz weiter gesponnen hat als im anderen und dass sich das so ungleichmäßig aus streckt, geht ja.

Selène (00:16:51) – Und das auf jeden Fall. Und Kinder mit mit Hochbegabung haben häufig auch so eine Art, so ein soziales Bedürfnis für Gerechtigkeit. Es sind oft Kinder, die irgendwie schon relativ früh, was ich lustig fand, als ich das gelesen habe, relativ gut schmecken. Dass zum Beispiel Fleisch essen heißt, tote Tiere essen oder so was.

Maximilian (00:17:10) – Ja, das hatte ich.

Selène (00:17:11) – Dann plötzlich ganz radikal irgendwie Sachen in die Welt rufen wollen. Das war auch so eine Sache, die mich irgendwie begeistert hat in dem Buch, dass zum Beispiel Kinder dann ankommen und sagen Ich will aber mein ganzes Taschengeld jetzt Obdachlosen spenden, weil die einmal einen Obdachlosen gesehen haben und die das dann so mitgenommen hat, dass es Menschen so schlecht gehen kann. Und dann wollen die was dagegen tun und sich dafür einsetzen. Und das sind manchmal Kinder, die relativ früh so ein soziales Bedürfnis haben, irgendwie was Gutes zu tun oder auch irgendwie so Missstände schnell.

Maximilian (00:17:40) – Einen zwölf 12-jährigen, der passt in die Kategorie und er hat sich, nachdem er davon gehört hat, dass es das gibt, sofort in der Jugendfeuerwehr angemeldet und die Motivation wird die gleiche gewesen sein.

Selène (00:17:50) – Das sind natürlich jetzt alles Sachen, die nicht nicht immer direkt heißen Oh, mein Kind ist hochbegabt, weil mein Kind hat mit acht Jahren gesagt, ich will kein Fleisch mehr essen. Nein, das jetzt nicht. Also es müssen immer mehrere Sachen gleichzeitig übereinstimmen und am allerbesten, man lässt halt einfach mal bei dem Therapeuten checken. So, aber das sind eben so ein paar Anzeichen dafür, eben Kreativität. Dieses erhöhte soziale Bedürfnis, das die Entwicklung in vielen Bereichen irgendwie nicht so kohärent zu sein scheint, dass die Kids in manchen Sachen schon viel weiter sind als Gleichaltrige, aber in anderen dafür noch nicht schnell gelangweilt sein, viel Fragen stellen, aber auch viel Fragen stellen, wo die Eltern plötzlich an ihre Grenzen geraten. Also so fragen, wo man wirklich denkt Boah, das müsste ich jetzt auch erst mal googeln. Und vielleicht, vielleicht finde ich da auch nichts auf Google, also gerade solche Sachen, aber auch so ein schnelles Greifen von von neu gelernten Sachen, also dass man Kindern Sachen nicht 20 mal erklären muss, sondern dass die Dinge halt relativ schnell verstanden werden.

Selène (00:18:56) – Die Grenze.

Maximilian (00:18:57) – Die ich herausgefunden habe, ist tatsächlich zwei. Ja, aber ich.

Selène (00:19:00) – Meine damit jetzt, das muss man ganz kurz differenzieren. Wenn ich dir erkläre, wie eine Matheformel funktioniert, ist das das eine. Das kannst du verstehen, dass das eine Matheformel, das habe ich dir erklärt, welches zwei drei mal erklärt habe. Dann heißt das, du checkst das wahrscheinlich relativ schnell und das ist ein gutes Zeichen. So, wenn ich aber jetzt sowas sage wie Draußen ist es kalt, bitte deine Jacke an und du ignorierst mich und ich sage das fünfmal und du ignorierst mich immer noch. Dann hat das nichts mit Dummheit zu tun. Das ist kein Zeichen dafür, dass du mich nicht verstanden hast oder dass du zu blöd bist, das Konzept von Jacke anziehen zu begreifen. Das was völlig anderes. Das eine ist gehorsam und das andere ist Verstehen und einen Zusammenhang verstehen ist etwas intellektuell Förderndes. Und jemandem stumpf zu gehorchen ist das nicht. Also bloß weil ein Kind sich Sachen wie Regeln und Sachen wie wie Vorschriften oder Bitten oder Reagieren Zimmer auf öfter sagen lassen muss, heißt das nicht, dass das Kind das nicht versteht.

Selène (00:19:59) – Wenn wir von Sachen schnell verstehen sprechen, dann meinen wir solche Dinge wie Wie das mit Mathe. Wenn ich dir eine Matheformel erkläre und Konsequenzen, ja, dann funktioniert das, dann ist das das halt. Oder wenn solche Zusammenhänge schnell.

Maximilian (00:20:15) – Oder oder grammatikisiert, das muss mit ja, ja, so ein Zeug oder auch.

Selène (00:20:18) – So banale Sachen wie wenn meine Schwester irgendwie gerade traurig ist, weil ihr Mann mit ihr Schluss gemacht hat, sie verlassen hat und in der Schule sieht mein Kind eine Lehrerin, die traurig ist oder einen schlechten Tag hat und mein Kind geht dann hin und sagt Boah, du Frau und so, du wirkst irgendwie niedergeschlagen hat hat dein Mann dich verlassen? Dann hat das Kind den Zusammenhang gezogen von A Person A ist traurig, weil Mann ist gegangen. Person B ist traurig. Vielleicht ist ja der Mann gegangen. Das ist auch ein schnelles Greifen von Zusammenhängen.

Maximilian (00:20:51) – Das muss definitiv so sein.

Selène (00:20:54) – Ja, das Ding ist das, dass es nicht immer höflich ist oder nicht immer sozial angemessen, weil Kinder manchmal solche Regeln halt noch lernen müssen und diese Regel von sozial angemessen noch nicht gelernt haben.

Selène (00:21:05) – Aber das Konzept von Person A ist traurig, weil Person B könnte auch traurig sein, weil das haben die schon gecheckt und jetzt gehen die halt selber mal nachfragen. Aber die haben vorher noch nicht die Regel gelernt, dass man manche privaten Sachen nicht fragen darf. Und deswegen sind die manchmal wirken die manchmal so ein bisschen schroff oder unhöflich, wenn eben dieses Zusammenhang verstehen und dann Fragen stellen, halt in einem Übermaß kommt und das Regeln lernen halt noch nicht am Start war.

Maximilian (00:21:32) – Das ist so eine Sache. Die Kinder müssen das halt lernen. Was ich meinte mit was ich festgestellt habe, die Regeln, die die Regel ist. Zwei Ich habe irgendwann bemerkt, dass wenn ich Sachen auswendig lerne und wenn ich die Menschen also auswendig lernen, so wie man früher Vokabeln gelernt hat oder oder Daten und Fakten, eine Geschichte oder so ein Zeug und. Dann ist das immer relativ leicht gefallen. Und dann habe ich festgestellt, dass mir zwei Wiederholungen reichen, um eine Sache im Kopf zu behalten. Was nicht so viel ist. Also ich kriege das nicht auf Anhieb hin, aber ein zweites Mal lesen hilft und.

Maximilian (00:22:04) – Und dann ist mir es mir irgendwann aufgefallen, dass wenn ich mit den Leuten darüber unterhalten habe, dass der Durchschnitt eher so drei aufwärts zu sein scheint, so mindestens 3 bis 5 Wiederholungen, bis irgendwas tatsächlich im Kopf ist. Und das sind natürlich jetzt relativ kleine Zahlen, aber das sind genauso kleine Zahlen wie diese, diese Speicherplatz im Kurzzeitgedächtnis. Und. Das habe ich bei den bei den Kids, die ich unterrichte, auch manchmal das Gefühl, dass es welche gibt, denen reicht das, wenn ich den zwei Mal die Formel erzähle und dann wissen die, die und es gibt welche, die brauchen eher so drei, vier Iterationen davon. Was natürlich nicht schlimm ist. Das Lernverhalten oder die Lerngeschwindigkeit von jedem ist ja ein bisschen unterschiedlich. Das soll die einen jetzt nicht schlechter machen, aber das Was ist relativ interessant, wie weit das auseinander liegen kann. Ich habe noch keinen gefunden, bei dem eins gereicht hat.

Selène (00:22:56) – Ja, ich auch nicht.

Maximilian (00:22:57) – Das sind Unicorns, die sind irgendwie nicht da.

Selène (00:23:01) – Ja, kommt auf das Thema an, also bei so bleibt.

Selène (00:23:05) – Sorry, aber bei so bescheuerten Sachen wie Drück auf den Lichtschalter, dann geht das Licht an, das checkt man nach einem Mal, aber bei so Sachen wie Piq Formel, das muss man halt ein paar Mal gemacht haben.

Maximilian (00:23:13) – Ja, das ist klar. Das stimmt schon.

Selène (00:23:16) – Ja. Wie kommst du eigentlich auf die Frage, was das für Auswirkungen hat, wenn man das nicht erkennt?

Maximilian (00:23:23) – Also ich habe ein anderes Buch als als Hörbuch gehört, das heißt das Drama des begabten Kindes. Und das spielt so ein bisschen mit mit.

Selène (00:23:34) – Das ist von Dr. Motte. Und das heißt nicht das Drama.

Maximilian (00:23:37) – Nicht das ist nicht das von Martin. Ach so, es ist von einem anderen Autoren. Der englische Titel ist The Trauma of the Gifte Child.

Selène (00:23:45) – Aber das ist doch von.

Maximilian (00:23:46) – Nein, ist es nicht.

Selène (00:23:47) – Sondern.

Maximilian (00:23:48) – Muss ich jetzt nachgucken. Aber es ist. Ich meine, es wird von einer weiblichen Autorin geschrieben und in dem in dem Buch geht es halt so ein bisschen um um die Frage danach. So was machen Kindheits Traumata mit Menschen? Das ist ein Aspekt.

Maximilian (00:24:02) – Und der andere ist was macht die Persönlichkeit eines Kindes, die entdeckt oder unentdeckt wird mit einem Kind? Ja, genau. Genau das meine ich. Und wenn halt gewisse Aspekte eines Kindes nicht erkannt werden, sind die ja trotzdem da. Und ich habe mich jetzt mit den beiden Kids, die ich in der Nachhilfe betreue, halt mit zwei unterhalten, unabhängig voneinander und beide liegen auf dem Autismus Spektrum und haben haben wir das relativ offen erzählt. Ja, ich habe folgende. Also einer von denen hat tatsächlich eine klinische Diagnose und die andere nicht. Tut aber nichts zur Sache. Sie haben sich beide so ein bisschen darauf verortet und haben mich gebeten, einfach mit den Minimal anders umzugehen. Das war super nett und das kann ich auch machen. So, so, dieses Jahr. Stelle mir keine Fragen danach, wie es mir geht. Oder wenn du mich bittest, mich in Raum mit viel mehr Leuten zu setzen, kannst du mich irgendwie vorher vorwarnen, wie viele das sind oder oder sowas? Oder wundert dich nicht, wenn ich dich beim beim Zuhören nicht angucke.

Maximilian (00:25:02) – Das fällt mir irgendwie leichter und dann weiß ich doch Bescheid. Und all diese Sachen sind ja in den Menschen, unabhängig davon, ob sie jetzt die Diagnose bekommen hätten oder nicht. Die Tatsache, dass ich das weiß, macht es mir jetzt im Umgang total entspannt. Dass ich jetzt einfach denken kann okay, das was dann? Dann braucht diejenige jetzt die und die Form des Umgangs. Und gleichzeitig habe ich aber auch mit Kindern zu tun, die ADHS haben. Und die sind sehr unterschiedlich in dem, wie sie lernen und und wie sie auch damit umgehen. Ich hatte mich mit einem Jungen unterhalten, der hat dann tatsächlich von seiner Therapeutin ADHS Diagnose bekommen und für ihn war das eine Welt, die zusammengebrochen ist. Dieses total Nein, das bedeutet jetzt, dass ich ja eigentlich dumm bin und ich kann doch irgendwie gar nichts. Und dann hat sie meinen IQ getestet und das waren ja nur 113 und was soll ich denn damit in meinem Leben machen? Und dann habe ich das in Perspektive gerückt und habe ihm erzählt, dass 113 gar nicht mal so schlecht ist, dass 100 nicht die Untergrenze ist, sondern der der Mittelwert der ganzen Skala.

Maximilian (00:26:01) – Und dass man aus einer ADHS Diagnose tatsächlich etwas ziehen kann, was die Lernfähigkeit positiv beeinflusst. Die Kinder, die ich mit ADHS betreue, dürfen alle nebenher irgendein Quatsch machen und. Und sowas wie Wenn ich denn deren Gehirnkapazität nicht gebündelt kriege, dann lasse ich die zeichnen oder ganz banal Software Surfer spielen. Weil, wenn nicht, wenn. Wenn sie nichts zu tun haben, habe ich vielleicht 8 % von deren Aufmerksamkeit. Wenn Sie Subway Surfer spielen, habe ich 50 % deren Aufmerksamkeit. Die anderen 50 nimmt ja das Handy in Beschlag, aber 50 ist mehr als acht, und das nehme ich. Das nehme ich super gerne. Oder vielleicht ist es keine Ahnung. 80206040? Keine Ahnung. Es funktioniert auf jeden Fall gut, nebenher irgendetwas zu machen.

Selène (00:26:47) – Ja, aber einfach finde ich das nicht. Das geilste Beispiel Wir hatten damals war Zeichnen so ein Ding, wo meine Lehrerin irgendwann gesagt hat, manchen Kids hilft das beim Konzentrieren auf dem Papier, im Unterricht.

Maximilian (00:26:57) – In der Schule.

Selène (00:26:57) – Ja, das ist was anderes. Ich glaube, es ist tatsächlich einnehmender als auf dem Papier rumkritzeln.

Selène (00:27:04) – Würde ich mal so behaupten. Aber ich habe auch keine Studien, die das vergleichen.

Maximilian (00:27:08) – Das ist doch so ein Einzelfall.

Selène (00:27:10) – Dann gehe ich mal und mach welche, weil ich will gerne widerlegen, dass du mit zwei Surfer und Konzentrationsförderung bei Kindern mit ADHS falsch liegst. Ich glaube das nämlich nicht.

Maximilian (00:27:19) – Vielleicht ist das auch nur bei denen zwei Kids, mit denen das gut funktioniert hat. Es gibt andere, es gibt ein Kind, das kann besser nachdenken, wenn es irgendwie seine Aufgaben an der Tafel rechnet, weil man sich dann irgendwie im Raum bewegen kann. Aber das hat ja.

Selène (00:27:30) – Was mit Lerntypen zu tun. Das ist dann eher sensomotorische.

Maximilian (00:27:34) – Genau die die intuitive Herangehensweise, die ich hatte, war so okay. Ich muss den Kindern was anderes zu tun geben, unabhängig von dem intellektuellen Input, damit sie irgendwie was daraus kriegen können. Und sobald ich das herausgestellt habe als eine coole Sache, mit der man ja spielen kann und gucken kann, wie man sie optimieren kann oder verändern kann oder was auch immer, hat das ja irgendwie Spaß gemacht und dann ist das keine keine Diagnose mehr, die sagt so, du bist schlecht und du kannst gar nichts und sondern man konnte irgendwie interessante Sachen machen.

Selène (00:28:04) – Eine Freundin von mir, die du auch kennst, deren Namen ich jetzt nicht nennen möchte, weil sie sich dann vielleicht gut fühlt, hat eine ADHS Diagnose und hat jetzt auch festgestellt, dass viele Freunde von ihr Anzeichen von Autismus zuschreiben. Und ich möchte jetzt eine kurze Stelle aus dem Buch Doppeldiagnosen und Fehldiagnosen mal kurz ansprechen, die sie wahrscheinlich doof fand. Aber ich will sie trotzdem mal kurz angesprochen haben. Und zwar ist das der Teil, wo steht Verhaltensmerkmale, die nicht mit ADHS vereinbar sind. Das heißt wenn. Wenn Kids diese Verhaltensmerkmale zeigen, dann ist das eher ein Anzeichen für Hochbegabung und es passt nicht zur ADHS Diagnose. Und zwar steht hier Die Verhaltensprobleme haben mit dem Schuleintritt und der Konfrontation mit dem schulischen, mit den schulischen Strukturen begonnen. Das heißt, wenn Kinder zu Hause immer unauffällig gewesen sind, aber dann angefangen haben, Auffälligkeiten zu zeigen, als die Schule angefangen hat, dann passt das eigentlich nicht so zum ADHS, weil ADHS läuft nicht nach der uhr von morgens acht bis mittags drei oder vier, sondern das hat man halt immer.

Selène (00:29:13) – Und wenn das nur in der Schule Probleme macht, möglicherweise liegt das dann nicht an dem Kind, sondern an der Schule. Aber das ist ein anderes Thema.

Maximilian (00:29:22) – Das ja.

Selène (00:29:24) – Hier steht. Auch zeigt die selektive Fähigkeit, bei Aufgaben, die sie interessieren, aufmerksam zu bleiben, während er sie bewusst von der Aufgabe ablässt, wenn sie ihnen sie nicht interessiert. Das heißt ja, wir alle haben Sachen, die uns mehr interessieren und Sachen, die uns weniger interessieren. Aber Kinder, die wirklich ADHS haben, können sich auch nicht so unglaublich gut lange auf eine Aufgabe konzentrieren, die sie toll finden. Die Ausnahme bildet dieser Hyperfokus, aber das ist noch mal was anderes. Dann da. Nimmt die Umgebung nicht wahr. Wenn er sie in eine Tätigkeit versunken ist, die ihn sie interessiert, lässt sich von der Umgebung leicht ablenken, wenn er sie kein Interesse an einer Aufgabe hat, aber gibt sich Mühe, andere dennoch nicht zu stören, antwortet nicht sofort, wenn er sie angesprochen wird. Dafür ist die Antwort umso besser durchdacht.

Selène (00:30:16) – Führt Aufgaben, insbesondere solche, bei denen Informationen auswendig gelernt werden sollen, bewusst nicht zu Ende. Wenn er sie mit Antworten herausplatz, sind diese im Allgemeinen korrekt. Unterbricht die Gespräche anderer, um deren Fehler zu korrigieren. Seine ihre Aufmerksamkeit lässt sich leicht von einer Aktivität, die Ihnen Sie interessiert, auf eine andere Aktivität lenken, die von gleichem Interesse ist. Besteht Aufmerksamkeit stest und kann die Aufmerksamkeit mühelos auf ein anderes Thema richten. Wenn er sie dementsprechend motiviert ist, kehrt rasch seine Aufgabe zurück, nachdem er sie abgelenkt wurde und nicht bei der Sache war. Also da steht hier bei Anzeichen, die ADHS widersprechen. Wenn ich mir jetzt aber überlege, von wie vielen Leuten ich höre. Ja, das Kind hat dann, wo die Schule angefangen hat und es ist so ein Problem. Ja, aber vielleicht liegt das auch nicht an dem Kind, sondern an der Schule. War das in im Kindergarten schon ein Problem? Ist das denn zu Hause ein Problem? Also Leute, eine psychische Krankheit, gerade ADHS, was ja mit zu den Neuro Divergenzen gezählt wird, die tatsächlich im Gehirn manifest sind? Bis jetzt nicht.

Selène (00:31:19) – Eine Sache, die einfach sich spontan nachmittags kurz abstellt, wenn man wieder zu Hause ist. Also kann das Kind zu Hause Aufgaben zu Ende führen, die nicht so spannend sind? Oder gibt es so was wie lange? Ein Kapitel lesen oder sich irgendein Thema widmen? Bei dir war das immer Space Weltall. Ja so ja, du kannst dich auch stundenlanges Weltall rein reden. Aber wenn ich dir jetzt eine super langweilige Aufgabe gebe, wie gebe wie lernen mal das deutsch Gedicht XY auswendig, dann fandest du das auch kacke.

Maximilian (00:31:49) – In meinen Grundschulzeugnissen, also in den Zeugnissen, wo es noch keine Noten gab, sondern wo man eine textuelle Beurteilung hatte, stand grundsätzlich drin. So arbeitet gewissenhaft an Themen, die ihn interessieren und ignoriert alles andere. Und sinngemäß stand das auch in allen anderen Beurteilungsbögen, die ich bis jetzt bekommen habe und. Und irgendwann habe ich festgestellt, das ist voll menschlich. Natürlich lieben wir Sachen, die wir interessant finden und alles andere, dass sie es macht man so zähneknirschend. Also ich habe. Natürlich habe ich an der Uni Seminare gemacht, wo ich gesagt habe okay, die mache ich jetzt, weil es Punkte dafür gibt.

Maximilian (00:32:23) – Ja, ich versuche mich jetzt ein bisschen dafür zu begeistern, aber dieses bisschen ist immer nur halbherzig. Und dann gibt es andere, die sind die, die fallen halt viel leichter.

Selène (00:32:31) – Ich habe in meinem Gehirn versucht, die dann den Hyperfokus von ADHS abzugrenzen, von dem, was Menschen mit Hochbegabung tun. Und ich glaube, der springende Punkt, der es unterscheidet, ist das Thema. Okay, weil ein Hyperfokus ist ja was, was man nicht wirklich kontrollieren kann, was immer mal auf andere Themen springt. Also nächste Woche finde ich, ich habe das bei meinen Hobbys ganz blöd. Ich finde diese Woche Acrylfarben malen ganz toll und nächste Woche Ölfarben malen und übernächste Woche will ich gerne Bleistift und Kohlezeichnungen machen. Also ich habe das ganz blöd bei meinen Hobbys. Das ist halt so ein Ding der.

Maximilian (00:33:08) – Sie bleiben immer in der gleichen Richtung, weil erstens.

Selène (00:33:11) – Das und zweitens Kreativität ist auch ein Anzeichen für Hochbegabung. Aber das stellen wir mal kurz hin.

Maximilian (00:33:15) – Ich bin sehr froh, dass du nicht heute Ölfarben cool findest und nächste Woche Delphine trainieren.

Selène (00:33:19) – Ja, genau. Das Ding ist, ich glaube, dass das Menschen mit einer Hochbegabung so ein bisschen ihre Themenbereiche haben, die sie einfach besonders begeistern. Und da können die sich gefühlt zu jeder Tages und Nachtzeit rein. Also wenn du mich morgens um vier wächst und du fragst mich Sachen über Psychologie, ich kann dir bestimmt Antworten geben. Vielleicht bin ich nicht begeistert, weil 4:00 morgens ist, aber ich kann dir eine Antwort geben.

Maximilian (00:33:40) – Gute Nacht. Frage Was sind die Lebenskrisen nach Piaget? Und du wirst es das auch, wenn du mich wieder schlafen schicken würdest?

Selène (00:33:46) – Und wenn du mich mit einem Thema quatscht, Was, was in der Psychologie irgendwie interessant ist und was mich da irgendwie fängt, dann dann würde ich mich da auch reinladen. Tages und Nachtzeit, unabhängig, Körperzustand, Psyche, alles unabhängig von egal. Ich will das jetzt lesen und ich will das jetzt klären, weil es voll mein Thema ist. Ich liebe es und das ist bei mir halt zum Beispiel Psychologie. Da kann ich mich gefühlt und alles reinlegen.

Selène (00:34:08) – Love it. Und ich glaube, das ist bei bei ADHS möglicherweise, aber das müsste ich, müsste ich mal Freunde fragen, Die, die das haben, möglicherweise ein bisschen weniger kontrolliert ist auf spezielle Themen, sondern.

Maximilian (00:34:18) – Das ist eher so ein Hubs. Ich bin in den Fluss geraten und jetzt sind drei Stunden vergangen, so ein.

Selène (00:34:23) – Bisschen so, ich wollte eigentlich ein Rezept für Apfelkuchen googeln und jetzt lese ich seit vier Stunden, warum Gluten ungesund sein soll. Oder ich Ich wollte eigentlich bloß nachgucken, wie ich keine Ahnung. Das Loch in meiner Hose. Und jetzt habe ich mir ein Schnittmuster von der Jacke ausgedruckt und will die nächsten drei Wochen Jacken nähen. Dann kaufe ich aber alle Stoffe und dann bleibt alles wieder liegen. Und ich nenne dann keine Jacken, weil man über Fotos nach zwei Stunden aufgehört hat und das Thema danach wieder gänzlich uninteressant ist.

Maximilian (00:34:52) – Also ich glaube Thema nimmt das gut auseinander, was man ja kennt. Es dieses wo man gerne reinkommen will, wenn man an etwas arbeitet ist dieses Flow Gefühl. Und ich glaube ADHS bringt einen in einen ungesunden Flow Zustand.

Maximilian (00:35:04) – Weil im Flow Zustand schafft man ja, hat man ja kein wirkliches Zeitgefühl und das Bewusstsein für das eigene Selbst verschwindet. Ja, man ist einfach in der Sache drin und macht die Sache. Und es ist so ein bisschen in gerade dieser Productivity Bubble wollen die Leute immer gerne in den Flow Zustand erreichen, damit sie irgendwie möglichst schnell viele coole Sachen irgendwie hinkriegen. Und das ist so ein bisschen glorifiziert. Das Problem ist aber eben dieses Fehlen von Zeitgefühl und Selbstgefühl. Das heißt, wenn ich irgendwie merke, also okay, ich muss an der Sache arbeiten, ich habe zweieinhalb Stunden Zeit und das ist so und so viel zu tun, dann muss ich das irgendwie ungefähr so streuen, dass ich dann auch in zweieinhalb Stunden fertig bin. Und wenn ich das Zeitgefühl nicht habe, dann ist ja auch die Zeit egal. Und wenn mein Gehirn automatisch in diesen Modus reingeht, dann. Merke ich das ja gar nicht so schnell, dass ich eventuell die Zeit komplett verschätzt habe Und mit einer themenbezogenen Hochbegabung in sowas ist dieser Mechanismus halt nicht ganz so.

Maximilian (00:36:00) – Naja. Destruktiv ausgeprägt, um Krasses zu leisten.

Selène (00:36:05) – Das ist ja sowieso auch noch eins von den Sachen, die bei ADHS öfter mal passieren. Also ich meine, ich checke schon auch dann, welche Zeit wir haben. Ich ignoriere es nur manchmal. Also wenn ich in irgend so einem Modus bin, wo ich gerade arbeiten würde und alles irgendwie sich geil anfühlt, dann arbeite ich auch einfach weiter. Obwohl ich gerade auf die uhr geguckt habe und gesehen habe. War Scheiße eigentlich schon wieder kurz vor 00:00 und ich muss morgen um sechs raus. Aber ich will jetzt auf Ach und Krach dieses Ding noch zu Ende lesen, weil es gerade so geil ist und dann mache ich das halt einfach. Also das dann völlig bewusst. Ich bin mir der Zeit durchaus bewusst. Ich ignorierst nur einfach.

Maximilian (00:36:42) – Das dieses Gefühl was man hat, wenn man auf die uhr schaut, merkt, dass man in 30 Minuten los muss und sich dann selbst davon überzeugt, dass man in 30 Minuten auch noch so eine 45 Minuten Netflix Episode gucken kann.

Selène (00:36:53) – Ja, wenn du sie auf 1,5 fache Geschwindigkeit.

Maximilian (00:36:55) – Ja genau sowas.

Selène (00:36:57) – Klar, kein Ding. Also das sind so ein bisschen Sachen, die die irgendwie bei ADHS und Hochbegabung zu differenzieren sind. Aber man merkt auch irgendwie, dass auch viele Sachen bei sind, die sich überschneiden. Kinder mit Hochbegabung haben auch oft Probleme in der Schule. Nicht weil sie nicht mitkommen, sondern weil sie schon mitgekommen sind und dann keinen Bock mehr hatten, so wie du mit Mathe. Ich hatte eher das Problem, dass ich mich sehr häufig in soziale Angelegenheiten eingemischt habe und dann mit den Lehrern angelegt.

Maximilian (00:37:24) – Aber mit meinen Lehrern habe ich mich auch angelegt. Aber anders. Ja, es ist. Doch das ist vielleicht auch so eine Sache, so dass Kinder, die, die nicht ihre Zeit damit verbringen müssen, Schwierigkeiten im Schulstoff aufzuarbeiten. Die haben ja dann Kapazitäten dafür, sich um andere Sachen drum herum zu kümmern. Und wenn diese, diese Energie, die da frei wird im Sinne von Oh, ich finde das interessant, aber niemand gibt mir irgendwie auch Aufgaben oder Input dazu. Die muss ja irgendwo hin.

Maximilian (00:37:53) – Man hat ja so ein gewisses, so einen gewissen Aktivitätendrang, irgendwas zu machen.

Selène (00:37:58) – Ich habe gerade überlegt, was ich damit früher immer gemacht habe und jetzt gerade frage ich mich was. Das kann ich nur leider nicht beantworten. Das müsste ich die Mitschüler oder Lehrer von damals fragen. Und zwar Ich weiß, dass ich immer meine Aufgaben gemacht habe und zügig damit fertig war. Und dann habe ich mich gefreut, dass ich so was habe wie Freizeit. Ich habe mich gefreut, wenn ich. Wenn ich ein bisschen früher mit der Aufgabe fertig war, dann hatte ich ja jetzt kurz freie Zeit. Und eine Weile habe ich die dann auch einfach ausgesessen oder für mich genutzt oder halt ein bisschen irgendwie rumgeblödelt. Oder wenn man durch die Klasse gelaufen oder so, hat man mit den anderen gequatscht. Aber ich hatte auch eine Zeit, wo ich zum Beispiel andere immer habe abschreiben lassen. Ich meine, ihr kennt das doch alle Fächer. Welcher Mensch macht seine Schulaufgaben bitte alleine? Ihr könnt mir nicht erzählen, dass ihr nicht in so einer zwei drei Leute Clique zusammensitzt, an so einem Tisch und einer macht die Aufgaben und die anderen schreiben halt ein bisschen ab.

Selène (00:38:50) – Oder man spricht halt.

Maximilian (00:38:52) – Schulabschluss ist ein Gruppenprojekt. Ja, so.

Selène (00:38:53) – Ungefähr. Das hast du. Aber wenn jetzt zum Beispiel, wenn ich mit meinen Aufgaben schnell fertig war, dann habe ich halt den beiden Mädels neben mir gesagt Ja, da kommt das hin, da kommt die und die Lösung raus und habe die also bisschen dadurch gekleidet und entweder wir haben uns dann tatsächlich über den Stoff unterhalten und wie wir darauf gekommen sind oder nicht. Oder die haben halt schnell die Lösungen irgendwie mitgeschrieben und waren dann halt auch durch. Und dann haben wir halt so noch ein bisschen gequatscht und uns unterhalten und halt irgendwas anderes gemacht. Aber jetzt bin ich halt auf einer Schule, wo wo die Kids dann an ihren Handys chillen oder wo die Leute nicht mehr so viel miteinander reden und so und dann fällt das schon mal eher auf, wenn so ein großer Leerraum irgendwo entsteht, weil ich das Gefühl habe, dass es dann sehr schnell langweilig wird. Kinder haben irgendwie ein anderes Talent, sich sich selbst zu beschäftigen. Aber ich habe auch irgendwie jetzt gerade so ein bisschen die Frage und die Angst in meinem Kopf gehabt.

Selène (00:39:46) – Ist es vielleicht möglich, dass ich andere Leute von der Arbeit abgehalten habe, wenn ich mich gelangweilt habe? Because don’t know. How Sorry.

Maximilian (00:39:56) – Ich glaube, dass das passiert. Menschen mit ADHS relativ schnell und ohne es zu merken. Ich habe einen ein anderes Mädchen in der in der Nachhilfegruppe, die, wenn sie mit ihren Aufgaben fertig ist oder wenn ihr Gehirn einfach kurz mal nach Pause schreit, dann steht sie auf, geht in einen der anderen Rewe, vielleicht eine Freundin von ihr sitzt und dann fängt sie an, mit der zu quatschen und zwar in einer Lautstärke, dass auch der Rest mitbekommt, worüber die beiden reden. Und zwar so zwei Räume weiter und man muss sie selber darauf hinweisen Hey, du bist gerade wieder hier rüber gekommen, Willst du nicht vielleicht wieder zurück in deinen Raum und deine Aufgaben weitermachen? Und dann sagst du so ganz ertappt So Oh ja, du hast ja recht. Warte mal, ich gehe mal darüber. Darf ich mir noch ein Bonbon mitnehmen? Ich komme gleich noch mal wieder. Und dann? Dann läuft sie fröhlich wieder zurück und dann kommt sie irgendwann wieder.

Maximilian (00:40:38) – Und das Ganze wiederholt sich so ein paar Mal. Und irgendwann habe ich erkannt, das ist der Mechanismus, um mal kurz die Langeweile im Kopf zu füllen und nicht sofort zu ticktack oder oder irgendwas in der Richtung zu greifen. Und das ist ja in Ordnung. Meistens gebe ich ein Bonbon und dann schicke ich sie wieder weg. Ja, es ist Bonbons. Ist vielleicht auch ein gutes Stichwort. Ich habe festgestellt, dass das die Kinder mit ADHS, mit denen ich zu tun habe, sich sehr, sehr stark darüber freuen, kleine Erfolge mit Süßigkeiten zu belohnen.

Selène (00:41:08) – Ja, aber du weißt ja auch, woran das liegt.

Maximilian (00:41:11) – Ist das. Dopamin ist das Belohnungs Dopamin. Und das Belohnungs Dopamin ist total wertvoll. Vor allen Dingen, wenn man weiß, dass es da ist, dann kann man sich das auch einfach selber geben. In dem Fall teile ich das eben aus und das ist dann auch in Ordnung. Und dann hat das irgendwie so einen schönen Rahmen. So, hey, du hast die Aufgabe fertig abgeschrieben, Cool jas Bonbon.

Maximilian (00:41:29) – Und natürlich verteidigt Bonbons auch einfach so, es ist ja kein Zwang dahinter. Aber irgendwie macht das. Macht das Spaß, auf die Art und Weise das Lernverhalten zu fördern. Ich habe mich neulich mit einer Gruppe von denen über das Lernverhalten unterhalten und das das Lernverhalten von Menschen eine Sache ist, die super individuell sein kann und dass das so wie er wie wie die Schule vorgibt. Wie man Sachen lernt, gibt es nur eine sehr kleine Gruppe von Menschen, für die das sehr gut funktioniert. Interessanterweise ist sie sehr deckungsgleich mit der Gruppe von Menschen, die hinterher Lehramt studieren, weil das sind irgendwie die Leute, die das Schulsystem cool finden, für die das funktioniert hat und die auch Spaß haben, da irgendwie drin weiterzumachen und alle anderen machen so andere Sachen. Das ist so die Erfahrung aus der Uni, was? Ja.

Selène (00:42:18) – Sorry, ich hab letztens noch Klassenkameraden von mir. Ich habe ich habe einen Schnupfen Online Test aufgemacht, der auf Lerntypen getestet hat und das war so ein bisschen auditiv, sensomotorisch, visuell, oder?

Maximilian (00:42:33) – Und das waren die.

Selène (00:42:34) – Ja, ich glaube auch. Auf jeden Fall hatte ich hatte ich in dem Test gezeigt und sie hat das mal gemacht, weil sie mich tatsächlich auch gefragt hat, wie ich eigentlich lerne und wie man eigentlich gut lernt, damit man die Sachen behalten kann. Und sie hat sich ein bisschen beschwert, dass die Lernmethoden, die sie im Moment für sich nutzt, irgendwie nicht ganz die sind, die auch gut für sie funktionieren. Und deswegen hatte ich einfach diesen Test an die Hand gedrückt. Weißt du was? Teste halt einfach. Du bist und dann guck halt, was du machen kannst. Und bei ihr kam raus, dass sie ganz viel auditiv lernt. Ein Großteil davon und ein anderer Großteil war so sensomot orisch und hat mich gefragt, wie sie das irgendwie miteinander kombinieren kann oder wie das funktioniert, dass das sie dann mit ihrem Schulstoff lernen kann, weil das eben mit manchen Sachen nicht so einfach ist. Also wenn ich ein Blatt vor mir liegen habe, wo langer Text draufsteht und ich muss irgendwie die Infos aus dem Text in meinen Kopf kriegen, aber ich bin ein auditive sensomotorischer Lerntyp.

Selène (00:43:33) – Ja, was mache ich denn dann mit dem DIN A4 Blatt mit dem Text drauf jetzt? Und das, was ich hier gesagt habe, ist erstens klar, man kann sich das selber vorlesen oder man kann sich das selber vorlesen, aufnehmen und sich dann das selber noch mal anhören. Das erfüllt schon mal das Auditive. Man könnte aber auch alternativ gucken, ob man zum Beispiel zu dem gleichen Thema einen coolen Podcast findet. Hey, du musst ja nicht genau den Text lesen, denn deine Schule dir vorgegeben hat.

Maximilian (00:43:58) – Es geht ja um das Thema, genau um das Thema.

Selène (00:43:59) – Das heißt vielleicht findest du irgendwo was, wo das Thema auf eine ähnliche Art behandelt wird. Ich meine früher auf der auf der Schule. Ich erinnere mich noch daran, dass gefühlt jede Schule so ein bisschen ihren eigenen Stil hatte, irgendwas den Kids beizubringen und es gab so ein paar Regeln, was man an der Schule machen darf und was nicht. Und das war irgendwie ganz spannend. Aber ich mache eine Ausbildung zur Physiotherapeutin im Moment und ich studiere Psychologie in Teilzeit.

Selène (00:44:23) – Da ist jedes Thema gewissermaßen genormt, weil ist halt so und wenn ich jetzt die.

Maximilian (00:44:30) – Forschung gibt das so ein bisschen vor.

Selène (00:44:31) – Ja, genau. Und wenn ich jetzt das Gefühl habe, Hey, hier, Fußmuskeln habe ich gar nicht gecheckt, dann kann ich mir halt jedes beliebige Video zu Fuß Muskulatur auf YouTube angucken, weil das sind alles die gleichen Fußmuskeln. Es wird so viel anders nicht mehr. Ja und ähm, klar, wir haben auch Lehrer, die jetzt die einen Techniken besser finden als die anderen Techniken usw. Sichere Lehrer haben auch einfach immer eine Meinung zu Sachen. Aber grundlegend kann ich mir jedes dumme YouTube Video angucken und kann das dann mit lernen. Und das ist das was ich was ich den Leuten auch empfehlen würde, wenn die irgendwie auditiv was brauchen oder gerade auch visuell. YouTube Video mit Bild sinnvolle Sache und Sensomotorik heißt nicht, dass du immer irgendwas anpacken musst, was mit dem Thema zu tun hat, sondern was ich eine Zeit lang einfach gemacht habe, war zum Beispiel entweder spazieren gehen und währenddessen Podcast hören oder halt im Fitnessstudio auf dem Laufband.

Selène (00:45:26) – Einfach schnelles gehen, nicht joggen, nicht rennen, schnelles gehen und dann irgendeinen Podcast anmachen oder irgendein YouTube Video anmachen und mir dann das geben. Im Gehen habe ich meistens noch gelesen und bei Joggen habe ich meistens einen Podcast gehört oder irgendwas geguckt.

Maximilian (00:45:43) – Was mein Gott für Sensomotorik war. Einfach. Also das ist ein Podcast und das ist ja Audio. Aber wenn jetzt hier Video wäre, könnte man sehen, dass in diesem Zimmer, in dem wir das aufnehmen, ein riesengroßes Whiteboard hängt. Und was mir immer geholfen hat, war einfach Sachen im Stehen zu lernen und sie einfach mit mit einem Stift ein Whiteboard zu machen und und das am besten anderen Leuten zu erklären, die mit im Raum sind, weil dann dann hat man das in Sprache und in Stimme verpackt und hat das irgendwo hin gekauft. Und das. Das hat mir wesentlich. Es ist mir wesentlich leichter gefallen, als quasi einfach nur Sachen zu lesen.

Selène (00:46:21) – Das ist schon Dreiviertelstunde voll. Ich glaube, das wird irgendwann nervig, wenn wir das länger machen. Das sind.

Maximilian (00:46:27) – Inputoverflow?

Speaker 3 (00:46:29) – Ja.

Selène (00:46:31) – Also, was ist das Fazit unserer heutigen Episode? Aus psychologischer Sicht betrachtet ist das Fazit der heutigen Episode. Wenn deine Therapeuten, Lehrer, Eltern oder sonst irgendwie dir gesagt hat, dass du ADHS hast, immer nur unkonzentriert bist oder vielleicht sogar autistische Züge hast oder sonst irgendein Kram, du aber irgendwie aus dem Rahmen fällst bei dieser Krankheit. Dann lass auf jeden Fall gerade im Kinder und Jugendalter, wenn du die Gelegenheit hast, mal irgendwo deinen IQ checken. Weil es kann doch einfach sein, dass es damit zusammenhängt und nicht zwangsläufig eine Störung ist, sondern vielleicht eine Begabung. Er nennt Aikido also das auch wenn es eine Störung sein sollte. Er ist voll in Ordnung. Mach dir nichts draus. Das Leben ist trotzdem nice und so eine Störung in Anführungszeichen kann auch echt Vorteile haben.

Maximilian (00:47:32) – Also ja, können die meisten und das ist vielleicht auch die die andere Seite davon, dass man, wenn man herausgefunden hat, wie das eigene Gehirn funktioniert, egal ob jetzt mit Diagnose, Störung oder Begabung oder was auch immer dazwischen liegt oder ganz stumpf Lerntyp Wenn man herausgefunden hat, wie das eigene Gehirn funktioniert, kann man das komplett ausreizen und das dann damit besser machen, als wenn man auf Krampf versucht, sich dem in dem Falle Schulsystem oder sonstigen System irgendwie anzupassen.

Maximilian (00:48:00) – Weil das geht meistens schief. Hm, ja, es sei denn, das Schulsystem funktioniert gut, dann kann man das nehmen.

Selène (00:48:08) – Und von draußen an die Hand. Du bist, damit du für dich angemessen lernen kannst, das, wie es in der Schule beigebracht wird, dass nicht die einzige Methode, die es gibt.

Speaker 3 (00:48:18) – Surprise. Es gibt so viel mehr. Ja.

Maximilian (00:48:22) – Das muss bis dahin gut sein. Ja, lange genug. Danke dir.

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